Struktur des Working on what works-Klassentrainings
nach “Einfach Klasse: WOWW-Coaching in der Schule” von Insoo Kim Berg und Lee Shilts (Borgmann Media, 2009)
1. Phase „Begleitende Beobachtungen mit der positiven Brille“ (2-3 Wochen)
Unterrichtsbegleitungen finden wöchentlich in einer Unterrichtsstunde statt. Im wertschätzenden Grundton gilt es nun bei den ersten Begleitungen, in welchen der Coach die Klasse während verschiedener Unterrichtseinheiten beobachtet, der Klasse und den Lehrer*innen am Ende der Einheit positive Rückmeldungen zu geben.
-> Fokuslenkung hinsichtlich der positiven Ausnahmen innerhalb des Klassengeschehens und Rückmeldung an die Klasse.
2. Phase „Konstruktion der guten Klasse: woran werden wir sie (und also uns) erkennen?“
Dazu wird mit der Klasse darüber diskutiert, was eine gute Klasse ausmacht. Jede Schüler*in sollte dazu Vorstellungen entwickeln und diese dem Rest der Klasse kundtun. Dabei liegt es am Coach dafür zu sorgen, mit der ganzen Klasse einen Konsens zu entwickeln, der für alle Schüler*innen wichtig und nachvollziehbar ist.
Die dabei entstandene Liste mit Zielen, welche zu einer guten Klasse hinführen müssen unbedingt erreichbar und für alle nachvollziehbar sein.
3. Phase „Skalierungen: Rückblicke und neue Vereinbarungen“ (3-8 Wochen)
Mit Hilfe einer auf Flip – Chart visualisierten Skala von 0 bis 10, wobei 10 für „die Klasse steht, die ihre Ziele erreicht hat“, kann jede einzelne Schüler*in bei den wöchentlichen Treffen markieren, inwieweit die ganze Klasse ihre Ziele erreicht hat.
Zielsetzungen bleiben im Prozess und sind in den seltensten Fällen starr. Dies führt dazu, dass es im Laufe des WOWW – Coaching zu Veränderungen kommen kann. Einige Ziele können von der Liste gestrichen werden, da sie keine Relevanz mehr haben. Dafür können andere Ziele hinzu kommen, die erst im Laufe des Prozesses Relevanz entwickelt haben.
Philipp -
Großartig, vielen lieben Dank!!!
Meine Ergänzung wäre, benötigte Ressourcen mit der Klasse herauszuarbeiten um das große Ziel der 10 zu erreichen. Dadurch können sich noch mal kleiner Teilzeiele ergeben, eben wenn bestimmte Ressourcen noch nicht vorhanden sind. Andererseits können bereits vorhanden, aber unerkannt ressourcen motivierend wirken.
Meine Frage: Habt ihr schon erlebt, dass 3ine perfekte Klasse so beschrieben wird, dass am Ende alle das Klassenziel erreichen? Habt ihr Erfahrung, wie mit den Kindern und Jugendlichen in Dr Klasse gearbeitet werden kann, die versetzungsgefahrdet sind?
Lieben Dank und Grüße
Philipp
Martin Gruber -
Hallo Philipp,Danke für den Kommentar!
In meinem Verständnis würde die klassische Lösungsorientierung davon ausgehen, dass das Herausarbeiten der bereits vorhandenen Ressourcen ausreichend “Schwung” entwickelt und sich neue,benötigte Ressourcen somit von selber entwickeln. Erst noch Benötigtes herauszuarbeiten könnte ggf. ja wieder Druck für Manche bedeuten und evtl. auch Resignation, Opposition oder sonstige für den Gruppenprozess ungünstige Faktoren nach sich ziehen.
Allerdings bin ich beim WOWW-Training keineswegs der Spezialist und kann auch zu Deiner Frage bzgl. der Versetzungsgefährdeten nichts beisteuern.
Ich leite das daher an Sebastian weiter, mal schauen …
Beste Grüße, Martin
Martin Gruber
von Sebastian Kukla:
Lieber Philip,
ich danke Dir für die Rückmeldungen! Die 10 ist aus meiner Sicht – ähnlich wie das Wunder in der Wunderfrage – eher eine Orientierung und nicht als Ende der WOWW-Reise zu verstehen. Jede Teilerfolge und jede nächsten Schritte sind wichtig. Meilensteine, also das Erreichen einer bedeutenden und mit der Klasse vereinbarten Zwischenstufe werden gefeiert. Nicht erst die 10! Im Laufe eines Schuljahres entstehen oftmals verschiedene Dinge, wie Lehrer*innenwechsel, Schüler*innen kommen neu hinzu etc…. so dass der WOWW Prozess manchmal immer wieder neu orientiert werden muss.
Dann kann plötzlich das Erreichen der 10 Frust bedeuten…
Noch kurz zur Versetzungsgefährdung: klar geht das – backe dementsprechend kleine Brötchen 😀
Liebe Grüße
Sebastian
Philipp -
Großartig, vielen lieben Dank!!!
Meine Ergänzung wäre, benötigte Ressourcen mit der Klasse herauszuarbeiten um das große Ziel der 10 zu erreichen. Dadurch können sich noch mal kleiner Teilzeiele ergeben, eben wenn bestimmte Ressourcen noch nicht vorhanden sind. Andererseits können bereits vorhanden, aber unerkannt ressourcen motivierend wirken.
Meine Frage: Habt ihr schon erlebt, dass 3ine perfekte Klasse so beschrieben wird, dass am Ende alle das Klassenziel erreichen? Habt ihr Erfahrung, wie mit den Kindern und Jugendlichen in Dr Klasse gearbeitet werden kann, die versetzungsgefahrdet sind?
Lieben Dank und Grüße
Philipp
Philipp Schiffner -
Lieben Dank für eure Rückmeldungen und sorry für die schreckliche Rechtschreibung, die Nachricht ging vom Smartphone aus 😉
Sonnige Grüße
Philipp